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"Wir wollen das Spiel unseres Lebens machen."

Nach 15 Siegen aus 18 Pflichtspielen steht das NBBL-Team von ratiopharm ulm im TOP4 um die deutsche U19-Meisterschaft. Bevor die Uuulmer nächste Woche den über 600 Kilometer weiten Weg zum Saison-Highlight nach Quakenbrück antreten, hat sich der Head Coac

Danny, wenn du den Saison-Start mit dem aktuellen Leistungsstand vergleichst: Was für eine Entwicklung hat das Team während der Saison gemacht?
Danny Jansson: Am Anfang der Saison hatten wir ein neu zusammengewürfeltes Team. Zum einen sind viele JBBL-Spieler zur NBBL-Mannschaft gestoßen, zum anderen sind auch Jungs von anderen Vereinen dazugekommen. Die Spieler mussten sich erstmal kennenlernen, das Zusammenspielen lernen. Während der Saison haben wir dann aber als Team zusammengefunden.

Erst die Hauptrunde, dann die Playoffs und jetzt die Finalrunde – da zieht sich eine Saison ganz schön lang. Wie schaffst du es als Trainer, die Spannung und Motivation bei den Spielern aufrechtzuerhalten?
Jansson: Ganz ehrlich, die Saison geht schon viel zu lange. Damit meine ich nicht, dass wir uns über den TOP4-Einzug beschweren. Nein, an Motivation fehlt es den Jungs jetzt so kurz vor dem Ziel nicht. Aber man muss sich die Situation mal vor Augen halten: Im März sind wir in die Playoffs gestartet, jetzt haben wir Mitte Mai. Zwischen jedem K.o.-Spiel lag eine zweiwöchige Pause, die nicht zu Regeneration und Entspannung beiträgt, sondern uns aus dem Rhythmus bringt. Und dann geht es für viele meiner Jungs nach dem TOP4 direkt mit der Nationalmannschaft weiter. Wann sollen sich die Spieler denn mal erholen? Das kann nicht gut für die Gesundheit sein.

In den Playoffs habt ihr sowohl eure Achtelfinal-, als auch Viertelfinal-Serien souverän gewonnen und es nie zu einem Endscheidungsspiel kommen lassen. Jetzt im Halbfinale geht es für euch erstmals in dieser Saison in ein „Do or Die“-Spiel. Macht das einen Unterschied?
Jansson: „Do or Die“ übertreibt die Situation in meinen Augen. Weder unser Gegner noch wir werden bei einer Halbfinal-Niederlage sterben – es ist nur Basketball. Das Spiel am Samstag ist für uns ein Spiel wie jedes andere. Ich mache da keinen Unterschied in der Vorbereitung oder im Spiel.

Nach der Auslosung am Dienstag steht euer Halbfinal-Gegner fest: Ihr trefft auf das Gastgeber-Team aus Quakenbrück, die YOUNG RASTA DRAGONS. Deine Einschätzung zum Gegner?
Jansson: Quakenbrück hat ein Team, das sich sehr gut mit dem Ball bewegt und aggressiv spielt. Sie lieben es, den Spielrhythmus ihres Gegners zu stören. Wir müssen gut auf den Ball aufpassen und dürfen uns nur wenig Fehler leisten. Die Mannschaft, die ihr System besser umsetzt, wird das Spiel am Ende für sich entscheiden.
Haben sich im Team von Head Coach Danny Jansson (links) zu den wichtigen Teamleadern entwickelt: Marius Stoll (Mitte) und Nicolas Bretzel (rechts). Foto: BBU '01
Woran wird jetzt in der nächsten Woche gearbeitet? Bereitet ihr euch nur auf den Halbfinal-Gegner oder auch auf die beiden anderen Halbfinalisten, den FC Bayern München und ALBA Berlin vor?
Jansson: München und Berlin sind kein Thema für uns. Natürlich werden wir uns etwas spezifischer mit dem Spiel der DRAGONS beschäftigen, trotzdem aber mehr auf uns und unser Spiel fokussiert trainieren. Auch das Halbfinale ist einfach ein Spiel wie jedes andere, in dem wir abliefern wollen.

Bereits beim TOP4 2016, damals in der eigenen Halle am Kuhberg, hast du das NBBL-Team von ratiopharm ulm gecoacht. Welche Rolle wird der Heimvorteil der DRAGONS spielen?
Jansson: Quakenbrück wird besonders motiviert in das Spiel gehen, so wie alle Teilnehmer die in einem Halbfinale um die Meisterschaft stehen. Ich denke, dass am Wochenende weniger die Fans das Spiel entscheiden werden. Wir werden uns von der Atmosphäre nicht einschüchtern als vielmehr anstecken lassen.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft? Überwiegt die Vorfreude oder die Nervosität?
Jansson: Nach einer so langen Saison wirst du irgendwann müde. Wir sind mittlerweile an dem Punkt angekommen, an dem wir jetzt einfach nur noch rausgehen und das Spiel unseres Lebens machen wollen. Ich spüre weder Angst noch Nervosität innerhalb der Mannschaft. Wir sind bereit.

Ihr spielt das Halbfinale am Samstag erst um 17:30 Uhr. Wie werdet ihr die Tage in Quakenbrück verbringen? Werdet ihr euch die anderen Halbfinals anschauen?
Jansson: Es wird ein sehr intensives Wochenende für meine Jungs. Wir haben eine lange Anreise vor uns, spielen erst am Samstagabend. Für die JBBL-Spiele wird keine Zeit sein und ob wir zum zweiten NBBL-Halbfinale in der Halle bleiben, entscheiden wir nach unserem Spiel. Ich möchte, dass sich die Mannschaft mehr auf sich selbst fokussiert.

Was wirst du deinen Jungs in der Ansprache vor dem Tipoff des Halbfinals mitgeben?
Jansson: Genießt diese 40 Minuten und zeigt, wofür ihr die ganze Saison gearbeitet habt!

Vielen Dank, Danny, dass du dir die Zeit für die Fragen genommen hast. Die ganze BBU ’01 Familie drückt euch die Daumen!

Foto: BBU 
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