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Wenn man ins kalte Wasser geworfen wird, lernt man schneller schwimmen

Auf sich allein gestellt ging es für Anton Gavel früh in eine neue Umgebung. Was er aus seiner Anfangszeit im Basketball gelernt hat.

Ich bin im Jahr 2000 nach Karlsruhe gekommen, da war ich 16 Jahre alt. Die Anfangszeit in Deutschland war alles andere als leicht. Die größte Hürde lag für mich darin, weit weg von der Familie zu sein. Internet, Smartphones oder Skype gab es nicht und ich hatte auch kein Handy. Es gab nur das Festnetz, worüber ich ab und zu mal meine Eltern oder Freunde in der Heimat anrufen konnte. Ansonsten schrieb ich Briefe. Schon nach kurzer Zeit habe ich mir gedacht, dass ich schnellstmöglich wieder zurück in die Slowakei will. Aber ich bin geblieben.  

Und dann war da natürlich noch die Schule. In den ersten Tagen habe ich außer meinem Namen kaum etwas verstanden. Alle haben mich angeschaut und ich wusste überhaupt nicht, was ich sagen soll. Das war schon sehr beunruhigend am Anfang. Glücklicherweise wurde ich an meinem Gymnasium toll unterstützt und habe Extra-Nachhilfe bekommen, um die Sprache zu lernen. Gerade im ersten Halbjahr hat mir das sehr geholfen.  

Umstellungen gab es in dieser Zeit überall. Zusammen mit zwei älteren Spielern war ich in einer Wohngemeinschaft untergebracht. Als 16-Jähriger musste ich dort erst einmal lernen, meinen Alltag selbstständig zu strukturieren. Das begann bei der Hausarbeit: Essen zubereiten, Wäsche waschen, Müll rausbringen und was sonst in einem Haushalt so ansteht. Zusammen mit Schule und Training blieb da nicht viel Zeit übrig für andere Ablenkungen. Als wir dann mit Karlsruhe in die erste Liga aufgestiegen sind, bestand meine Woche eigentlich ausschließlich aus Schule, Training und den Spielen am Wochenende. Trotzdem mochte ich es sehr, einen geregelten Tagesablauf zu haben und den Fokus auf das Wesentliche zu richten. Und auch wenn die Phase - vor allem unmittelbar vor dem Abitur - fordernd und oft sehr stressig war, habe ich die Zeit genossen.  

Als Profi wird vieles für einen erledigt. Man ist in einer Art Kokon, ohne den man kaum existieren könnte. So jung schon einiges an Verantwortung für mich selbst zu tragen, war für meine Entwicklung sehr wichtig. Ich glaube, dass wenn man ins kalte Wasser geworfen wird, auch schneller schwimmen lernt.

Alle Geschichten von Anton "Tono" Gavel unter: orangeacademy.one/news/tonos-blog/
Die Allianz ist Partner mehrerer Vereine aus verschiedenen Sportarten, die deutschlandweit in ihrer Region die Menschen begeistern. Gemeinsam mit den Vereinen legt die Allianz innerhalb dieser Partnerschaften den Fokus auf die Nachwuchsförderung. So auch hier bei uns in Ulm.

Das Ziel der gemeinsamen Aktionen ist die Förderung der sportlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen, um sie frühzeitig mit dem (Basketball-) Sport in Kontakt zu bringen und sie dadurch bereits in jungen Jahren für den Sport zu begeistern und ihnen sportliche sowie soziale Werte zu vermitteln. Dabei sind verschiedenste Aktionen, wie beispielsweise Besuche von Kindergärten und Schulen oder Aktivitäten direkt am OrangeCampus, Teil des Projekts.
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