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Niederländisches Talent unterstützt Uuulmer Inklusionsprogramm

Dagmar van Hint ist der neueste Zuwachs des BBU ´01 Rollstuhlbasketball Teams. Die niederländische Nationalspielerin ist nun ihren zweiten Monat hier in Ulm und unterstützt die Vereinsarbeit - ein Porträt:

Wie bist du zum Rollstuhlbasketball gekommen?  
Ich habe eigentlich erst damit angefangen Rollstuhlbasketball in Betracht zu ziehen als ich beim Schwimmen abgelehnt wurde. Als ich mich umgesehen habe hat mich Rollstuhlbasketball so angesprochen, weil die Spieler und Spielerinnen mit so einer Agilität und Schnelligkeit auf dem Spielfeld agieren. Ich war sofort beeindruckt und wollte das auch selbst machen.  
 
 
Welchen Einfluss hat Leistungssport auf dein Leben?  
Einen Großen. Ich treibe nun schon Sport seit ich denken kann. Sich zu verausgaben, neue Dinge zu lernen und im Kontakt mit anderen Menschen zu stehen - all das macht so einen großen Teil meines Lebens aus, den ich nicht missen möchte.  
 
 
Wie gefällt es dir bisher in Ulm zu leben und zu spielen?  
In der Stadt fühle ich mich sehr wohl - es gibt viel zu entdecken. Außerdem ist Ulm echt groß im Vergleich zu dem, was ich aus den Niederlanden kenne. Von den Trainingbedingungen möchte ich gar nicht erst anfangen (lacht). Ein so modernes Trainingszentrum eröffnet mir viele Möglichkeiten. Auch im Team fühle ich mich sehr wohl - jeder bekommt von Anfang an viel Verantwortung zugesprochen. Die Arbeit im Vereins-Office gibt mir außerdem die Möglichkeit auch hinter den Kulissen viel mitzubestimmen und mitzugestalten. Gerade bei Rollstuhlbasketball macht Schule bereiten mir Vorbereitung und Mitgestaltung viel Freude. Wir waren jetzt an der ersten Schule und es hat uns und den Kindern und uns eine Menge Freude bereitet! 
 
 
Was genau umfasst deine Arbeit im Verein? 
Mein Fokus liegt definitiv auf Rollstuhlbasketball. Ich leite unser Projekt Rollstuhlbasketball macht Schule, welches Kindern die Möglichkeit gibt sich selbst am Rollstuhlbasketball zu probieren. Dieses Angebot wollen wir zukünftig außerdem auch Firmen anbieten. Natürlich lege ich viel Wert auf das Training und unser Team - wir möchten uns verbessern und zukünftig weitere Teams gründen sollte das Interesse da sein.  
Foto: Jule Niemeyer
Du hast eigentlich fest damit gerechnet mit dem niederländischen Team an den Paralympics in Tokyo teilzunehmen. Was hat deine Teilnahme verhindert?  
 
Das ist gar nicht so einfach zu erklären. Wir unterliegen den Regeln der sogenannten IWBF (International Wheelchair Basketball Federation). Diese erlaubt allen Spielern und Spielerinnen, welche keinen  Fußgängerbasketball spielen können, teilzunehmen. Das Komitee der Paralympics hat nun eigene Regeln verhängt, welche nur zehn verschiedene Behinderungen und Einschränkungen zulassen. Da sich die IWBF dem nicht beugen wollte wurde damit gedroht die Sportart aus dem Katalog zu nehmen, sollte man sich den Regeln nicht anpassen. Ich habe chronische Schmerzen im Bein und somit auch eine stark eingeschränkte Funktionalität. Somit gehöre ich zu den Spielern und Spielerinnen, die von dieser Exklusion betroffen sind, da mein Bein weder funktionstüchtig genug für Fußgänger-Sportarten ist, noch eingeschränkt genug für Behinderten-Sportarten ist. Von Inklusion, wofür die IPC stehen sollte, kann hier also nicht mehr die Rede sein. 
 
Was zeichnet Rollstuhlbasketball bei BBU ´01 aus und wie bist du darauf gekommen nach Ulm zu kommen?  
Tatsächlich hat mich Thorsten eingeladen. Er mochte meine Spielweise und hat sich erkundigt ob ich Pläne für die nächsten Jahre habe. Das kam mir gelegen - hier in Deutschland findet Rollstuhlbasketball auf einem ganz anderen Level statt, selbst in der zweiten Bundesliga. Ich war noch nicht bereit aufzuhören - hier kann ich weiter an mir und meinem Spiel arbeiten, bis vielleicht neue Regeln erlassen werden und ich doch nochmal an den Paralympics teilnehmen kann. Das Team hat es mir auch viel leichter gemacht mich hier einzufinden - alle haben mich mit offenen Armen begrüßt und mir vieles gezeigt. 
 
Was sind eure Ziele für die laufende Saison?  
Wir möchten die Saison als Erster oder Zweiter beenden. Wir haben die Chance uns weiterzuentwickeln und peilen den Aufstieg in die erste Bundesliga an. 
 
Du möchtest gemeinsam mit Dagmar und den BBU ´01 Mitarbeiter:innen dich selbst an Rollstuhlbasketball versuchen? Alle Infos zum Projekt für Schulen und Firmen gibt’s hier. 
 
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